Jetzt lerne ich mich selbst zu lieben
Die Erfolgsgeschichte von Dominique, aus Hamburg.
Liebe Dominique,
Du bist ein großartiges Vorbild dafür, dass die Diagnose Depression überwindbar ist, auch wenn man kurz davor steht sein Leben zu beenden. Du hast mich vor unserem Termin von Deinem Arbeitsplatz angerufen, da Du trotz Deiner enormen Ängste und Panik zur Arbeit gegangen bist.
Wie kam es dazu und wie ging es Dir zu dieser Zeit?
Ich stand kurz vor meiner eigenen psychischen Zerstörung durch “mich selbst” beziehungsweise was ich dachte, ich selbst zu sein. Die Psychotherapie war mir keine Hilfe, sie hat meinen Zustand nur noch schlimmer gemacht. Und die (Schlaf-)Tabletten waren ebenfalls hinderlich meinen Zustand zu bessern, sie machten es eher schlimmer.
Meine Mutter hat dann von einer guten Bekannten Deine Nummer bekommen. Eigentlich wollte ich Dich nicht anrufen, weil ich geglaubt habe, dass man nichts daran ändern kann.
Das kann ich sehr gut verstehen. Was war für Dich denn der ausschlaggebende Punkt trotzdem für einen Tag zu mir nach Köln zu kommen?
Es war mein akuter Selbsthass und meine Selbstverachtung, mit einem starken Hang zu körperlicher und geistiger Selbstverletzung. Und die Tatsache, dass ich keinen Spaß mehr an Dingen gefunden habe, die ich seit langer Zeit als meinen Lebensinhalt betrachtet habe, die ich auch in meiner Zukunft so lange durchführen wollte, bis ich alt werde. Ich habe mir den Spaß nicht mehr gegönnt, obwohl ich komplett neue Gegebenheiten durch einen Wechsel meines Arbeitsplatzes hatte.
Zudem habe ich mich mit meinen engsten Mitmenschen gestritten, habe meine Familie schrecklich behandelt und aus den unwichtigsten Gründen Streit gesucht und auch gefunden. Ich hab keinerlei Vertrauen in mich selbst und meine Fähigkeiten gehabt und mich immer mehr zurückgezogen. Ich habe Freundschaften zerstört, nur um mir selbst zu beweisen, wie schlecht und verdorben ich doch bin.
Ich bin zu Dir gekommen, weil mich sowieso nichts mehr enttäuschen konnte und ich es genauso gut auch noch mal mit Deiner Methode versuchen konnte, ehe ich tatsächlich meinen Selbstmordgedanken nachgebe. Und ich wollte dass meine Familie, die darauf gepocht hat, dass ich mich in die Behandlung begebe, vielleicht doch ein Erfolgserlebnis dafür verbuchen kann und wenigstens kurzzeitig wieder glücklich ist.
In diesem Zustand also eine große Meisterleistung von Dir selbst, Deiner Familie und Deinem Freund. Wie hast Du Dich damals gefühlt und was hast Du unternommen um Deine Belastungen loszuwerden?
Es fühlte sich hoffnungslos an und alleine. Es gab keinen positiven Blick mehr in eine Zukunft, die es mir ermöglicht hätte, dass
es mir wieder gut geht. Innerlich und äußerlich war ich kaputt und zerschunden.
Anfängliche Beschwerden hatte ich schon seit dem Kindesalter. Nach einem lebensgefährlichen Unfall wurden sie drastisch verschlimmert und im letzten Jahr wurde durch ein traumatisches Erlebnis das Fass zum Überlaufen gebracht.
Ich habe versucht mich mit selbstverletzendem Verhalten für Fehler etc. zu bestrafen und mir so auch die psychischen Schmerzen zu nehmen. Dann habe ich mich, nach akuten Selbstmordfantasien und konkreten Gedanken daran, für drei Wochen in eine psychiatrische Klinik begeben, um die psychotherapeutische Behandlung anschließend ambulant fortzuführen. Beide Methoden waren nur von mäßigem bis non-existentem Erfolg und haben meine Lage eher verschlimmert, anstatt sie auch nur im Entferntesten zu verbessern.
Trotzdem warst Du stark genug, um heute ein „neues“ Leben zu haben. Dieser enormen Stärke sind wir uns in der Regel leider gar nicht bewusst. Wie hast Du Dich nach unserer Zusammenarbeit gefühlt?
Direkt nach der Behandlung, noch in Deinem Behandlungszimmer, fühlte es sich an, als hätte man mir eine unfassbar große Last, ein sehr schweres Paket, von den Schultern genommen, was ich mit mir herumgetragen habe. Es hat sich das erste Mal in meinem Leben nach tiefem inneren Frieden in meinem Herzen angefühlt und somit auch nach unfassbar großer Erleichterung.
Es war wie ein Geschenk des Himmels und das, obwohl ich mich selbst nie als gläubig bezeichnet hätte. Und auch bis heute, drei Wochen nach der Behandlung, hält dieses Gefühl an. Ich fühle mich unbeschwert, habe wieder Freude am Leben und das Gefühl mich in mein Leben zu verlieben.
Und es ist für mich okay, dass ich Fehler mache und es ist okay, dass all diese schlimmen Dinge passiert sind. Sie werden nicht wieder passieren und das weiß ich. Und selbst wenn etwas Schlimmes passiert, was ich nicht beeinflussen kann, so habe ich dennoch das Glück mein Urvertrauen wieder gefunden zu haben und zu wissen, dass ich mich immer auf mich selbst verlassen kann und dass ich geliebt und geschätzt werde von den Menschen, die mir wichtig sind und dass sie mir helfen werden, wo sie nur können.
Genau dieses Urvertrauen gibt uns diese unfassbare Stärke. Dann ist es in der Tat egal, wenn es mal „schwarz schneit“. Wir wissen und fühlen dann einfach dass wir es hinbekommen. Das war auch mein wertvollstes Geschenk, dass ich damals bekommen habe. Hat sich sonst noch etwas für Dich verändert?
Ja, ich fühle mich energiegeladener, fitter und vor allem ebenfalls innerlich ausgeruht, entspannt und vollkommen eins mit mir selbst. Mein Körper und meine Seele sind ein perfektes Team geworden. Ich bin weniger aufbrausend mir selbst gegenüber, wenn ich einen Fehler mache oder ähnliches und steigere mich auch nicht mehr in Unglücklichkeiten hinein.
Das sind enorme Gewinne, auch körperlich und mental. Wie haben sich diese Veränderungen auf Dein Leben ausgewirkt?
Ich habe Spaß an der Arbeit und verrichte meine Tätigkeiten voller Energie und Konzentration auf die Tätigkeit, die ich gerade ausübe. Ich gehe mit meinen Mitmenschen wieder respektvoll um, bin gesellig, freundlich und auch zuvorkommend und habe keine Ambitionen mehr aus den kleinsten Gründen nach Streit zu suchen.
Mit meiner Familie komme ich ebenfalls wieder sehr gut zurecht. Ich bin wieder gerne zuhause und suche nicht mein Heil in der Flucht, sobald hier das kleinste Missgeschick passiert.
Und mein Freund muss ebenfalls nicht mehr unter meinen dauernden Stimmungsschwankungen leiden. Und ich habe nicht mehr das Gefühl ihm eine Last zu sein und dass es das Beste wäre mich von ihm zu trennen.
Das sind sehr schöne Veränderungen, die Du danach in Deinem Leben bewirkt hast. Was war denn Dein größter Gewinn?
Dass ich endlich wieder mit mir selbst klarkomme und mich selbst wieder positiv betrachte. Dadurch gehe ich auch direkt viel besser mit meiner Umwelt und meinen Mitmenschen um.
Einfach toll, damit kannst Du so ziemlich alles in Deinem Leben erreichen. Gab es für Dich noch eine besondere Überraschung?
Ja. Dass es etwas gebracht hat, obwohl es keinen Doktortitel oder ähnliches erfordert. Und dass mein guter Zustand anhält. Eine Woche des etwas besseren Gefühls hatte ich öfters, doch spätestens nach einer Woche ging es immer wieder bergab. Doch dem ist nicht mehr so. Es bleibt positiv und auch Missgeschicke können mich nicht mehr runterziehen. Und ich kann mich jederzeit aus Negativität herausholen.
Es freut mich sehr, wie Du Deine Stärke wieder aktiv nutzt. Damit bist Du auch eine enorme Bereicherung für Dein Umfeld. Nun warst Du ja nicht wirklich auf unsere gemeinsame Arbeit erpicht. Was hat Dir denn am besten daran gefallen?
Du hast sehr viel Einfühlungsvermögen und sehr viel Freundlichkeit. Und Dein Urvertrauen, dass diese Behandlung Erfolg zeigen wird, hat auch mir die Unsicherheit genommen.
Und die Versicherung von Dir, dass ich das Glücklichsein verdient habe und dass dieses Verhalten nicht meine Schuld ist, sondern andere Ursprünge hat, dass ich nicht verbittert und abgrundtief gemein bin, waren weitere sehr angenehme Erfahrungen für mich.
Am meisten beeindruckt haben mich die “Geistesblitze”, die Nachrichten von einer höheren Instanz, Dinge, die so nicht hätten ersichtlich sein können.
Wir nähern uns so langsam dem Ende des Interviews. Gibt es noch etwas dass Du gerne mit anderen teilen würdest?
Ich finde Deine Arbeit heute für jeden wertvoll, der in irgendeiner Weise psychisch oder körperlich oder auf irgendeiner anderen Ebene leiden muss. Und auch dafür, dass die Menschen erkennen, dass sie selbst Herr ihrer Lage werden können und die Hilfe viel schneller und dauerhafter kommen kann als durch irgendwelche medizinischen Therapien.
Vielen Dank, Dominique, dass freut mich natürlich auch. Und es stimmt, Lösungen müssen nicht langwierig und kompliziert sein.
Ich danke Dir auch, dass Du über Dein Leben und Deine Erfahrungen so ungeschminkt gesprochen hast.
Die Tatsache, dass Du die Diagnose Depression hinter Dir gelassen hast, wird anderen Menschen sicher Mut machen. Für sie bist Du ein wertvolles und wichtiges Vorbild. Deine Geschichte und Deine Erfahrungen zeigen ihnen, dass sie es auch schaffen können.
Und diese Botschaft wird immer wichtiger.
Eins möchte ich gerne noch kurz relativieren.
Wir sollten für unseren medizinischen Fortschritt sehr dankbar sein. Bei akuten Verletzungen beispielsweise können wir froh sein dass wir uns in diesem Bereich so weit entwickelt haben.
Wir beide hätten uns nicht mal mehr kennen gelernt, wenn die Notärzte Dir nicht Dein Leben gerettet hätten. Und das wäre sehr schade gewesen. Ich wünsche mir einfach eine selbstverständlichere Zusammenarbeit mit Ärzten.
Inspirations-Letter
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